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Stephan Schweiger

Ideencamp #27: Social Enterprise Monitor Liechtenstein und drei neue Vorhaben

Aktualisiert: 1. Dez. 2023

Am Donnerstag, den 23. November 2023, öffnete die Gemeinde Vaduz ihre Türen für das Ideencamp #27. Zum Auftakt präsentierten wir den ersten Social Entrepreneurship Monitor Liechtenstein. Folgend unterstützten die rund 20 Kompliz:innen drei neue Projektinitiator:innen bei der Weiterentwicklung ihrer Projektideen. Zum Abschluss wurden die gewonnen Erkenntnisse und neuen Kontakte gebührend gefeiert.



Podiumsdiskussion zum Thema soziales Unternehmertum Der Abend begann mit einer herzlichen Begrüssung durch Bürgermeisterin Petra Miescher, die ihre Offenheit für neue Ideen betonte. Die Podiumsdiskussion zum ersten Liechtensteiner Social Entrepreneurship Monitor, in Zusammenarbeit mit Digihub.li und dem Euclid Network, lieferte spannende Einblicke. Die Teilnehmer der Diskussion, Stephan Gstöhl (Geschäftsführer von Digihub.li), Cornelia Wolf (Geschäftsführerin Hoi Laden Vaduz, das erste B Corp Unternehmen in Liechtenstein) und Thomas Heskia (Geschäftsführer von create encounter GmbH), beleuchteten zentrale Fragen.


Was unterscheidet ein soziales Unternehmen von einem klassischen? Stephan Gstöhl: "Ein klassisches Unternehmen orientiert sich hauptsächlich am Gewinn. Der Erfolg wird anhand einer Bilanz gemessen. Ein soziales Unternehmen hingegen berücksichtigt ökonomische, soziale und ökologische Aspekte und versucht, diese idealerweise zu messen."


Was ist für ein soziales Unternehmen in Bezug auf Wirkung wichtig? Thomas Heskia: "Für soziale Unternehmen ist es entscheidend, die Wirkung bestmöglich zu messen und nachvollziehbar abzubilden. Wirkung bedeutet, wie mein Tun, mein Produkt oder meine Dienstleistung die Zielgruppe verändert."


Wie misst man als Unternehmen seine Wirkung? Thomas Heskia: "Quantitativ ist die Wirkung schwer zu messen, aber qualitativ mittlerweile recht einfach. Es gibt verschiedene Wege, aber viele Unternehmen tendieren zur CO2-Messung und Klimaneutralität."


Vortrag und Diskussion mit Ulrike Herrmann
Ideencamp #27 - Podium zum Thema Soziales Unternehmertum und Wirkung mit Stephan Gstöhl (digihub.li), Cornelia Wolf (Hoi Laden) und Thomas Heskia (encounter GmbH)

Warum wurde der Hoi Laden das erste B Corp in Liechtenstein? Cornelia Wolf: "Benefit Corporation, kurz B Corp, ist ein internationales Zertifikat, das Unternehmen für ihre sozialen und ökologischen Auswirkungen auszeichnet. Wir wollten unbedingt ein soziales Unternehmen werden, das war ein innerer Antrieb. Durch das Zertifikat haben wir zum Beispiel herausgefunden, dass 80 % unserer Ausgaben innerhalb von 80 km getätigt werden. Das finden wir toll, zeigt aber auch, dass wir unsere Lieferkette nicht bis zum Schluss kennen. Deshalb sind wir an einem Forschungsprojekt mit der Fachhochschule Graubünden beteiligt, um zu zeigen, wie ein kleines Unternehmen seine Lieferkette ökonomisch aufzeigen kann."


Der Liechtensteiner Social Entrepreneurship Monitor – Warum jetzt? Stephan Gstöhl: "Es gibt ein europäisches Netzwerk, das für europäische Länder den Monitor erfasst. Der Ideenkanal wurde angefragt, ob sie teilnehmen möchten. Wir sind der Meinung, dass Liechtenstein ideale Bedingungen für soziale Unternehmen bietet. Unsere Teilnahme ermöglicht es, Liechtenstein international als Hub für soziale Unternehmen zu positionieren."


Warum sollte Unternehmen den Fragebogen ausfüllen? Stephan Gstöhl: "Das Ausfüllen der Umfrage ist bereits ein Lernprozess für Unternehmen. Es werden viele Aspekte abgefragt, die Unternehmen möglicherweise nicht berücksichtigen. Es bietet eine Möglichkeit zum Lernen."


Hier geht's zur Umfrage für den ersten Liechtensteiner Social Entrepreneurship Monitor.



Gemeinsam Vorhaben weiterbringen

Nach der Podiumsdiskussion stellten sich die drei Projekte "Restaurant Mühle Perspektiv-Raum", "Ich mache mich im IT-Bereich selbstständig" und dem Projekt "Garten Eden" in jeweils einer Minute vor. In drei Runden arbeiteten die Kompliz:innen und spontanen Mitdenker:innen gemeinsam an der Weiterentwickklung der Ideen und definierten konkrete nächste Schritte. Pausen zwischen den Runden ermöglichten einen vertieften Austausch und Verpflegungsmöglichkeiten.


Der Abend endete nicht nur mit neuen Erkenntnissen und inspirierenden Ideen, sondern auch mit der Gewissheit, dass soziales Unternehmertum in Liechtenstein eine starke Basis hat und durch gemeinsame Anstrengungen weiter gefördert wird.



Valentina Oehry (Vaduz) - Projekt RAUM - neue möhli (Restaurant Mühle) Valentina hat seit über zwei Jahren ein Konzept zur Umnutzung des Restaurants Mühle in Vaduz entwickelt. Nun war es an der Zeit die Chance zu nutzen und gemeinsam mit weiteren Kompliz:innen ihr Vorhaben weiter zu treiben. Ein Treffpunkt für alle Generationen mit Café, Workshops und Kulturprogramm. Passend dazu hat sich auch Bürgermeisterin Petra Miescher zu ihrem Projekt mit dazugesetzt. Sie gab Informationen rund um den aktuellen Stand bezüglich des Standorts und verwies auf einen Entscheid des Gemeinderats am 28. November 2023 (Landgasthof Mühle wird nicht rückgebaut), an welchem Zahlen zu einer Minimalsanierung der Gastro-Räumlichkeiten präsentiert und final entschieden werden.


"Obwohl es eine grosse Herausforderung für mich war, vor Menschen zu sprechen, bot das Ideencamp die ideale Möglichkeit, dennoch die ersten Schritte zu wagen. Das eigene Herzensprojekt so offen mit anderen zu teilen, ermöglichte komplett neue Perspektiven, beleuchtete neue Winkel. Es war, als wäre das 'Projekt RAUM‘ neue Möhli noch klarer, noch lebendiger geworden und die Menschen schon aktiv verbunden mit dem Projekt. Natürlich gab es auch hie und da einen Stich im Herzen, wegen dem Thema „Restaurant Möhli“, doch die Begeisterung in einigen Augen aufleuchten zu sehen, wenn es um das Projekt RAUM geht, zeigte mir, es war/ist alles wert. Ich danke dem Ideenkanal-Team für diesen wunderbaren Rahmen, der jedem, egal aus welchem Bereich man kommt, gekonnt hilft, die eigene Idee und Potenzial zu entfalten. Ich bin sehr gerne wieder dabei." Valentina Oehry


Andreas Deicha (Vaduz) - Ich mache mich im IT Bereich selbstständig Andreas möchte sich schon länger als Programmierer selbstständig machen und hat sich nun dazu entschieden die Erfahrung und das Netzwerk des Ideenkanals zu nutzen, um sein Vorhaben konkret in Angriff zu nehmen. Was muss ich berücksichtigen beim Gründen? Welche Rechtsform eignet sich am besten für mein Vorhaben? Und welche Dienstleistungen soll ich offerieren?

"Das Camp war eine inspirierende Erfahrung. Die Atmosphäre war entspannt und einladend, und alle Anwesenden zeigten sich hilfsbereit und engagiert. Besonders beeindruckend fand ich das Konzept, jedem Teilnehmer einen Coach zur Seite zu stellen. Diese Coaches unterstützten nicht nur mit Notizen, sondern halfen auch dabei, den Fokus zu bewahren. Die gesammelten Erkenntnisse und die geknüpften Kontakte waren für mich von unschätzbarem Wert. Das Ideencamp und seine Helfer spielten eine entscheidende Rolle darin, mich dazu zu ermutigen, den nächsten Schritt in Richtung Selbstständigkeit zu wagen. Ich kann die Teilnahme am Ideencamp nur empfehlen, insbesondere wenn die eigene Geschäftsidee noch in den Kinderschuhen steckt. Zudem sollte die Bedeutung des Networkings nicht unterschätzt werden. Das Team von Ideenkanal habe ich als sehr motiviert und mutig erlebt. In einer Zeit voller Herausforderungen ist es erfrischend, auf Menschen zu treffen, die sich um andere kümmern und aktiv helfen wollen. Abschliessend möchte ich mich bei allen Beteiligten herzlich bedanken und hoffe, dass ich eines Tages die Gelegenheit habe, selbst auf der anderen Seite des Tisches zu sitzen und mein Wissen weiterzugeben." Andreas Deicha


Vanessa Löffler und Leo Simma (Feldkirch) - Garten Eden Ziel des GartenEden-Projektes ist der Aufbau und die Stärkung einer gesunden Versorgung vom Dorf fürs Dorf. Bodenfruchtbarkeit, samenfestes biologisches Saatgut, solidarische Landwirtschaft, gesunde Küche, Bewusstseinsbildung, Kinder & Jugendliche stehen im Fokus. Das Team sucht Unterstützung beim Aufbau ihres Pilotprojektes. Im ersten Schritt geht es um ein Saatgutprojekt mit Saatgutbibliothek und die Gründung einer SOLAWI. Dafür suchen sie mögliche Finanzierungsmodelle und Unterstützung bei der Abwicklung.

"Wir als GartenEden-Projekt-Team haben das Ideencamp erlebt als einen sehr gelungenen Abend mit inspirierendem Austausch und guten Ideen von Menschen mit unterschiedlicher Lebenserfahrung und Background. Es war für uns eine gute Möglichkeit, neue Organisationsmodelle kennenzulernen und uns mit spannenden Menschen zu vernetzen. Die Ansprache der drei Personen zu Beginn haben wir als recht lange empfunden und wir können uns vorstellen, dass mehr Kompliz:innen hilfreich wären. Schön war auch, dass es länderübergreifend ist und nachbarschaftlich die Gemeinschaft stärkt. Wir möchten uns vielmals bei euch für diesen Ideencamp-Abend bedanken und freuen uns, wenn wir wieder einmal dabei sein dürfen." Vanessa Löffler


Nächstes Ideencamp am 22. Februar 2024

Das nächste Ideencamp #28 in Kooperation mit der Gemeinde Vaduz findet am Donnerstag, den 22. Februar, ab 17:30 Uhr im Vadozner Huus statt. Interessierte, die eine Idee und Lust haben, ihr Vorhaben mit dem Ideenkanal-Team und weiteren Mitdenker:innen weiterzubringen, können sich jetzt bereits einen von drei Plätzen sichern. Hier geht's zur Anmeldung.


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